Eine Rangierhilfe erleichtert das Camping mit dem Wohnwagen. Umgangssprachlich wird damit eine Rangierhilfe am Wohnwagen bezeichnet. Sie können die Rangierhilfe verwenden, um auch Wohnwagen mit hohem Gewicht ohne großen Kraftaufwand wie gewünscht zu rangieren. Denn: Die Rangierhilfe treibt die Wohnwagenräder elektrisch an. Es gibt verschiedene Arten von Rangierhilfen, die sich beispielsweise durch die Art der Steuerung unterscheiden. In diesem Artikel erläutern wir Ihnen die genaue Funktionsweise dieser Rangiersysteme und geben Ihnen Tipps für die Auswahl.
Die Funktionsweise der Rangierhilfe ist einfach. Er besteht aus folgenden Elementen:
Zwei Elektromotoren, welche die Reifen antreiben – bei Doppel- oder Tandemachsen können es auch vier Motoren sein
Batterie für die Stromversorgung
Steuerelektronik
Fernsteuerung
Man befestigt an jeder Wohnwagenseite direkt am Fahrgestell einen Elektromotor. Jeder der Motoren treibt eine Walze an, welche die Räder des Wohnwagens bewegt. Ist die Rangierhilfe ausgeschaltet, haben die Walzen keinen direkten Kontakt zu den Reifen, sondern befinden sich einige Zentimeter davon entfernt. Je nach Art der Rangierhilfe werden die Walzen bei Inbetriebnahme entweder per Kurbelbetrieb oder elektrisch an die Reifen herangepresst. Danach kann der Wohnwagen einfach rangiert werden. Den Strom erhält die Rangierhilfe von einer meist im Caravan verbauten Batterie.
Viele Wohnwagen-Camper fragen sich, ob sie eine Rangierhilfe benötigen. Die Antwort auf diese Frage hängt von verschiedenen Aspekten ab. Grundsätzlich ist eine Rangierhilfe in folgenden Fällen empfehlenswert:
Sie sind allein oder zu zweit unterwegs
Ihr Wohnwagen ist groß und schwer
Der Untergrund auf dem Campingplatz ist sandig und/oder uneben
Dann kann es nämlich sehr anstrengend werden, den Wohnwagen richtig zu positionieren und Sie werden wahrscheinlich andere Camper um Hilfe bitten müssen. In derartigen Situationen ist eine Rangierhilfe von großem Vorteil. Sollten Sie hingegen nur einen kleinen, leichten Wohnwagen besitzen und mit der ganzen Familie verreisen, können Sie womöglich auf eine Rangierhilfe verzichten. Dann ist es oft auch ohne große Anstrengung möglich, den Wohnwagen mit der Hilfe aller Familienmitglieder von Hand zu manövrieren.
Die Auswahl der im Handel erhältlichen Rangierhilfen ist enorm. Je nachdem, für welches Modell Sie sich entscheiden, können Sie damit auch unterschiedliche Steigungen überwinden. In der Regel liegt der vom Hersteller angegebene Wert zwischen einer maximalen Steigung von 12 bis 20 Prozent. Allerdings spielt auch der Wohnwagen eine wichtige Rolle dafür, wie groß die Steigung ist, die man mit dem Rangiersystem höchstens überwinden kann. Bei einem leichten Wohnwagen darf die Steigung etwas steiler sein als bei einem schweren Campingwagen. Wichtig ist auch, dass Sie eine leistungsstarke Batterie verwenden und den Ladezustand im Auge behalten. Nur, wenn die Motoren genügend Energie erhalten, kann das Rangiersystem seine maximale Leistung erbringen.
Früher verfügten Rangierhilfen über eine kabelgebundene Fernbedienung. Moderne Rangierhilfen lassen sich jetzt aber mithilfe einer kabellosen Fernbedienung steuern, was den Bewegungsradius für Sie erhöht. Es gibt mittlerweile sogar Modelle, die via App über das Smartphone bedient werden. Sie verfügen über WiFi oder Bluetooth. Rangierhilfen haben grundsätzlich den Vorteil, dass sie mit zwei getrennten Elektromotoren ausgestattet sind. Demzufolge ist es möglich, die Räder in der jeweils anderen Richtung anzutreiben, um den Wohnwagen auf der Stelle zu drehen.
Wenn Sie sich für den Kauf einer Rangierhilfe entscheiden, gibt es einige Aspekte, die Sie bei der Anschaffung beachten sollten. Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass Modelle für Einachser ebenso erhältlich sind wie Varianten wie für Doppelachser. Zudem sollten Sie überlegen, ob Ihnen die günstige halbautomatische Variante reicht oder ob es eine vollautomatische Rangierhilfe sein soll. Eine bedeutende Rolle spielt das Gewicht des Rangiersystems: Die zugelassene Zuladung darf nach Einbau der Rangierhilfe in den Wohnwagen nicht überschritten werden.
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